Was hat sich in 30 Jahren in der Waldviertler Laufszene getan? Wir haben mit Mitbegründern der Laufserie über Zeitnehmung oder Schuhmaterial gesprochen und befragten die Organisatoren zu deren Zukunftsplänen.

Durch vier Wettkämpfe in Weitersfeld, Horn, Zwettl und Litschau wurde im Jahr 1990 der erste Sieger des Waldviertler Laufcups ermittelt. Mit Josef Rajtr und Monika Hamhalterova setzten sich zwei Athleten aus Tschechien durch. Sie waren damit nicht die einzigen Gäste aus dem Nachbarland und auch in den Folgejahren waren Tschechen immer wieder ganz vorne zu finden. Rückblickend meint Michael Schiffer, eines der Waldviertler Urgesteine, wenn es um Laufsport geht, dennoch, dass die Volkslaufszene in Österreich im Vergleich zu Deutschland oder England mit einer anderen Motivation an den Start ging: „Man trainierte, um im Wettkampf eine optimale und maximale Leistung zu bringen. Das trifft heute glaube ich nur mehr auf einen Teil der Teilnehmer zu.”
Während die Resultate in den ersten Jahren nur handschriftlich festgehalten wurden und meist nicht mehr vorhanden sind, sorgte Rudi Cerny mit abwechselnden Team ab der Jahrtausendwende für kontinuierliche Zeitnehmungen und auch die Erstellung einer Gesamtwertung zum Cup. So wuchs auch die Zahl der Veranstaltungsorte auf das Rekordniveau aus 2012 mit 13 Cup-Stationen. Aktuell sind es zehn, wovon immerhin bereits sechs auf elektronische Chip-Zeitnehmung setzen. Doch nicht alle technischen Neuerungen in der Laufsportszene werden als gut beurteilt. Für Michael Schiffer war die Entwicklung der Laufschuhe in den 90er Jahren, im Vergleich zu weiteren 20 Jahren zuvor, bereits ziemlich weit fortgeschritten. Die „Revolutionen” der letzten Jahre sind für ihn meist nur marginal und zum Teil auch als „Marketinggag” einzuordnen.
Für die weitere Zukunft des Cups gibt es für Mitorganisator Herbert Stadlmann nur eine Richtung: „Wenn die Dichte an der Spitze abnimmt, muss man mit neuen Konzepten versuchen, die Breite und vermehrt Hobbysportler zu erreichen.” Dazu gibt es bereits Pläne – die Teilnehmer können also auf den Waldviertelcup 2020 gespannt sein.