Christoph Baumgartner wurde 1999 in Horn geboren. Neben der TSG Hoffenheim hat er sich seit vergangenen Herbst auch im österreichischen Fußball-Nationalteam etabliert und hofft auf die Europameisterschaft.

Christoph, hast du noch regelmäßig Kontakt zu Familie oder Bekannten aus deiner Jugend im Waldviertel?
Besuche in der Heimat sind aufgrund des engen Spielplans leider selten geworden. Ab und an klappt’s noch, wenn ich für ein Länderspiel in Österreich bin oder in der Sommer- oder Winterpause. Dann genieße ich die Zeit dort sehr. Meine Eltern versuchen zudem, bei möglichst vielen Spielen dabei zu sein. Und zu einigen Freunden von früher habe ich natürlich immer noch einen guten Draht, zum Beispiel zu Ahmet Muhamedbegovic, der bei St. Pölten spielt.

Wann war für dich klar, dass du dein Hobby Fußball zum Beruf machen kannst?
Ganz genau weiß ich es gar nicht, aber es war schon früh mein Ziel, Profifußballer zu werden. Wenn man dann in den Junioren-Altersklassen merkt, dass man zu den Besten gehört, erscheint dieses Ziel zunehmend erreichbarer. In St. Pölten habe ich eine hervorragende Ausbildung genossen, auf und neben dem Platz. Das nächste Ziel war dann, mich in Deutschland durchzusetzen.

Wer war oder ist dein sportliches Idol?
Messi habe ich immer bewundert, aber auch Kevin de Bruyne ist ein herausragender Spieler, von dem ich mir gern etwas abschaue. Er spielt auf einer ähnlichen Position wie ich, von daher schaue ich genau hin, wie er sich in den Räumen bewegt, wie er die Bälle weiterleitet oder selbst torgefährlich wird.

Auf wie viele Stunden Training kommst du in etwa pro Woche?
Wir haben nahezu täglich ein- oder zweimal Mannschaftstraining, dazu trainiere ich individuell, um mich vor allem auch körperlich noch weiterzuentwickeln. Dazu kommen dann noch Spielauswertungen, individuelle Analysen und so weiter.

Welche anderen Sportarten hast du in deiner Kindheit noch gerne betrieben und für was hast du auch heute noch neben Fußball Zeit?
Ich war und bin generell sehr sportverrückt, probiere vieles aus. Tennis ist eine große Leidenschaft, ich spiele regelmäßig mit Teamkollegen, zum Beispiel mit Dennis Geiger. Es tut mir gut, mal etwas Anderes als nur Fußball im Kopf zu haben.

Mit welchen Erwartungen startet man als „Newcomer“ in den EM-Sommer?
Ich glaube, dass meine Spiele im Nationalteam bisher gut waren. Aber ich kann als junger Spieler nicht mit dem Anspruch in das Turnier gehen, alle drei Gruppenspiele durchzuspielen. Als Team brauchen wir uns jedenfalls nicht verstecken. Wenn wir die Leistung bringen, die wir imstande sind zu bringen, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir die Gruppe überstehen.

Kannst du dir vorstellen, nach deiner Karriere wieder zurück ins Waldviertel zu kommen?
Erstmal hoffe ich, dass mein Karriere-Ende noch nicht so bald ist (lacht). Aber wie gesagt, ich bin immer wieder sehr gern im Waldviertel.