Seit mehr als 35 Jahren ist der Kirchberger Landwirt Alexander Frühwirth bei Sport-Bewerben am Start. Vor allem im Bereich Triathlon kann „Iron Alex“ auf Erlebnisse zurückblicken wie kein anderer im Waldviertel. Wir haben mit ihm darüber gesprochen.

Weißt du noch, was dein erster Triathlon-Wettkampf war? Wie kamst du dazu?
Als Jugendlicher habe ich mich dank meiner Mutter, die selbst bei Europameisterschaften geschwommen ist, beim Schwimmen versucht. Danach war ich im Bereich Biathlon auch im ÖSV-C-Kader, bevor ich mit bereits 20 Jahren die Landwirtschaft zu Hause übernommen habe. Dennoch hat mir etwas gefehlt und ich habe über einen Bekannten zum Triathlon gefunden. Mein erster Bewerb war – denke ich – 1989 auf der Donauinsel.

Welche Tipps kannst du jemandem mitgeben, der selbst Triathlon probieren will?
Zum Probieren und um herauszufinden, ob man für Triathlon geeignet ist, würde ich am besten ein Koppeltraining empfehlen. Also man kann gleich für Trainingszwecke einen kurzen Duathlon oder Triathlon ausprobieren. Triathlon ist im Grunde aber eine gesunde Sportart, weil es sehr abwechslungsreich ist. Für Gelenke besser als beispielsweise nur Laufen.

Mit deiner Zeit von 8:11h warst du knapp zehn Jahre lang österreichischer Rekordhalter. Seit 2005 waren nur sechs Leute schneller als du. Was sind außer dem deine schönsten Erfolge?
Natürlich ist diese Bestzeit ein schöner Erfolg. Es war aber auch der Weg dorthin sehr schön. Ich war der erste Österreicher, der unter 8:30h blieb, danach unter 8:20h und 8:15h. Also würde ich diese ‚Meilensteine‘ definitiv auch als schöne Erfolge bezeichnen. Ebenso sind auch Weltmeistertitel im Langdistanz-Triathlon, beim Wintertriathlon oder der Europameistertitel im Duathlon sowie sieben Staatsmeistertitel zu nennen.

Kannst du uns deine Splitzeiten bei deiner Rekordzeit nennen? Vielleicht können sich Hobbysportler dann noch besser ein Bild von der Leistung machen.
Also beim Schwimmen war ich immer im Bereich von 49-53 Minuten für 3,8km. Für das Radfahren über 180km waren damals perfekte Bedingungen und ich habe 4:35h dafür gebraucht. Der abschließende Marathon war in etwa bei 2:40h.


Welcher Trainingsaufwand war notwendig, um deine großen Erfolge zu erreichen?
In den 90er Jahren waren wir schon zum Teil auch ‚Versuchskaninchen‘ für viele Trainingstheorien. Ich hatte das Glück, in meinem Leben drei wirklich gute Trainer zu haben und war persönlich der Meinung, dass mehr Training auch eher zu besseren Zeiten führt. So bin ich zusätzlich zur Landwirtschaft auf 40-45 Stunden Training pro Woche gekommen.

Viele Triathleten träumen möglicherweise vom Mythos Ironman Hawaii. Wie oft warst du mit dabei und wie kannst du deine Erlebnisse dort kurz zusammenfassen?
Ich war insgesamt sieben Mal auf Hawaii, mein bestes Ergebnis dort war der 23. Platz. Jedenfalls sollte man auf Hawaii nie eine besondere Platzierung anstreben. Einerseits würde es dafür noch mehr Aufwand und eine längere Aufenthaltsdauer benötigen und andererseits sind die Bedingungen immer sehr unterschiedlich und meist schwierig.

Was sind deiner Meinung nach die schönsten Triathlon-Veranstaltungen in Österreich?
In Österreich hat man nahezu überall besondere Landschaften und Gegebenheiten auf der Strecke, die für die jeweilige Destination sprechen. So sind beispielsweise St. Pölten oder Zell am See oder Podersdorf jeweils stark unterschiedlich aber auf ihre eigene Art auch ganz besonders und einen Besuch wert.

Wieviel Zeit verbringst du aktuell noch mit sportlichen Aktivitäten?
Ein Leben ohne Sport kann ich mir nicht vorstellen. Auch wenn ich es aktuell mit rund 10-15 Stunden pro Woche etwas ruhiger angehe, möchte ich auch wieder bei Wettkämpfen mit dabei sein. Das alles geht natürlich auch nur dank der Unterstützung meiner Familie.