Warum sind Sie aus Wien vor einiger Zeit in das Waldviertel gezogen? Haben Sie diese Entscheidung jemals bereut?
Mit Gästen meines Fitnesscenters war ich anfangs immer zum Langlaufen in Bärnkopf, meist auch übers Wochenende. Dann hat es mich am Montag immer ‚angestunken‘, wenn ich retour nach Wien musste. Daher habe ich mir ein Haus gesucht, später auch ein Gasthaus und ein Sportgeschäft geführt.

Wie sind Sie im Jahr 1972 auf die Idee gekommen, ein Fitnesscenter in Wien zu eröffnen?
Die Idee entstand während einer einjährigen Expedition durch alle Schigebiete in den USA – von Alaska bis nach Feuerland. Etwas Vergleichbares gab es in Wien noch nicht und als ich ein günstiges Geschäftslokal fand, wagte ich den Versuch.

Lief es wie geplant?
Es lief definitiv wie geplant, in leicht anderer Form wird es sogar heute noch fortgeführt. Nur für mich ist das nichts, ich hasse es, indoor zu trainieren. Ich muss draußen in der Natur sein.

Wieviel Zeit verbringen Sie aktuell wöchentlich mit sportlichen Aktivitäten? Was machen Sie dabei am liebsten?
Im Normalfall bin ich drei bis vier Mal in der Woche für ca. zwei Stunden am Rad unterwegs, im Winter natürlich gerne beim Langlaufen. Diese beiden Sportarten sind auch sehr gelenkeschonend, da beim normalen Laufen mein Knie leider nicht mehr mitspielt.

Welche Plätze im Waldviertel sind für Sie besonders geeignet, um „abzuschalten“?
Ich brauche immer Abwechslung im Training, daher gibt es keinen fixen Lieblingsplatz. Gerne packe ich das Rad ins Auto und starte dann an einem neuen Ort mein Training.

Was war ihr größter sportlicher Erfolg bisher? Gibt es auch unschöne Momente?
Ich mache Sport, seitdem ich denken kann, da erleidet man mehr Niederlagen als Siege, mit dem muss man umgehen. Daher ist jeder Sport auch immer eine gute Charakterschule, vor allem für die Jugend. Aber sehr schöne Erfolge waren natürlich im letzten Oktober der Weltmeistertitel im Straßenradfahren oder der Olympiasieg bei den Seniorenspielen in Turin einige Jahre zuvor.

Gibt es eine Sportart, die Sie probiert haben, aber Ihnen dann nicht gefiel?
Durch mein Sportstudium habe ich beispielsweise auch Judo oder Eiskunstlauf probiert. Aber je mehr man sich mit einer Sportart auseinandersetzt, desto mehr Gefallen findet man daran.

Was sagen Sie jemanden mit 50 Jahren, der denkt zu alt zu sein, um mit sportlichen Übungen zu starten?
Zu spät ist es sicherlich nie. Aber man muss langsam anfangen, bestenfalls auch mit einem medizinischen Check oder Trainingsbegleitung. Zu viel Ehrgeiz ist immer fehl am Platz, da man bald wieder aufgeben wird. Um dran zu bleiben ist es auch gut, sich immer realistische Ziele zu setzen.

Näheres zur Person: http://herbert-lackner.jimdo.com