Für viele ist der „innere Schweinehund“ ein großes Problem, denn der hat mit einem regelmäßigen Training keine Freude. Ihm wird die Tendenz zugeschrieben, lieber zu Hause vor dem Fernseher zu bleiben, als sich auf der Laufstrecke oder im Studio anzustrengen. Hier ist es hilfreich zu wissen, dass der „innere Schweinehund“ ein angeborenes Programm ist. Es stammt aus der Frühzeit der menschlichen Entwicklung. Seine Funktion ist einfach: Energie sparen!

Blick in die Steinzeit
Wenn wir uns die Steinzeit vorstellen, so war sie geprägt durch Jagen und Sammeln, also viel Bewegung mit oft magerem Ertrag. Daher war es wichtig, mit den vorhandenen Ressourcen sparsam umzugehen. Geholfen hat dabei der „innere Schweinehund“ mit der einfachen Programmierung: Beweg dich, wenn es was bringt, beweg dich nicht, wenn es nichts zu holen gibt. Das heißt, bei Aussicht auf Beute ist voller Energieeinsatz gerechtfertigt, wenn es aber nichts zu jagen oder zu sammeln gibt, ist die zweitbeste Option möglichst wenig Energie zu verbrauchen, sich also möglichst wenig zu bewegen. Damit ist auch klar, warum so viele Menschen ein Problem haben, regelmäßig Sport zu betreiben. Der „innere Schweinehund“ hat einfach kein Verständnis dafür, durch die Gegend zu laufen, dabei wertvolle Kalorien zu verschwenden und nichts dafür zu bekommen. Sich für die Gesundheit zu bewegen war in der Steinzeit nicht notwendig. Die hatten damals genug Bewegung.

Lebenssituation heute
Unsere heutige Lebenssituation ist ganz anders. Viele technische Entwicklungen haben uns das Leben leichter gemacht. Dadurch mussten wir uns immer weniger anstrengen. Heute ist der Alltag so bewegungsarm, dass wir zusätzlich Bewegung machen müssen, um gesund zu bleiben. Der innere Schweinehund hat sich leider nicht an die neue Situation angepasst, sondern er funktioniert noch immer so wie vor hunderttausend Jahren. Für ihn ist Sport Energieverschwendung, die es zu verhindern gilt!

Techniken, die den inneren Schweinehund „overrulen“
Leider können wir ihn nicht umprogrammieren, wir können aber Techniken entwickeln, ihn zu übergehen, ihn zu „overrulen“, wie es in der Computersprache heißt. Damit das gelingt, muss ich mir eine Struktur aufbauen aus: Ziel, Plan,      Vorbereitung, Umsetzung, Kontrolle und Belohnung. Ein Ziel ist wichtig, damit ich weiß, wofür ich mich anstrenge. Gesundheit als Ziel ist dabei zu allgemein. Besser ist ein konkretes Ziel, wie z.B.: „Ich möchte diesen Berg besteigen, diese Strecke mit dem Rad schaffen“ oder „Ich möchte beim Halbmarathon mitlaufen.” Das Ziel hilft mir, einen Trainingsplan zu machen. Dafür gibt es Vorlagen oder ich erarbeite einen Plan mit einem Trainer. Kontrolle ist wichtig, um zu sehen, wie ich meinen Plan umgesetzt habe und sie liefert die Grundlage für das weitere Vorgehen. Heute gibt es dafür Sportarmbanduhren und Trainings Apps, aber auch ein schriftliches Trainingstagebuch erfüllt diesen Zweck.

Gemeinsam geht vieles leichter
Optimal wäre ein eigener Gesundheitscoach. Hilfreich ist es auch sich einer Gruppe anzuschließen (Walken, Gymnastik, Lauftreff, Alpenverein, …). In einer Gruppe fällt vieles leichter. Man kann sich gegenseitig unterstützen und hat Freude an der gemeinsamen Bewegung.
Wenn es Ihnen gelingt, mit welchem Trick auch immer, regelmäßig zu trainieren, bekommen Sie die Gesundheit gratis dazu. Das Team des Herz-Kreislauf-Zentrum Groß Gerungs wünscht dabei viel Erfolg!